Antiblockiersystem (ABS): Sicherheit für Flotten | KMZ MOTOR DE
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Ein Antiblockiersystem (ABS) für die Sicherheit von Flotten

Von Alexander Blanck 13. Mai 2025

Das Antiblockiersystem (ABS) verstehen

Auch erfahrene Fahrer müssen manchmal plötzlich abbremsen, um einen Unfall zu vermeiden. Dabei können die Räder blockieren, was zu einem Kontrollverlust, Schleudern oder sogar zu einem kompletten Ausbrechen des Fahrzeugs führen kann. Dadurch wird es schwierig, das Fahrzeug sicher zu steuern. Ein Antiblockiersystem (ABS) löst dieses Problem. Es trägt wesentlich dazu bei, Unfälle zu vermeiden oder deren Auswirkungen zu minimieren.

Laut einer Metaanalyse von Forschungsstudien führt ABS zu einer relativ geringen, aber statistisch signifikanten Senkung der Gesamtanzahl von Unfällen. (1) Die Analyse zeigt allerdings auch, dass die Anzahl der Unfälle mit Verletzungen um 5 % sinkt, während tödliche Unfälle um 6 % zunehmen. (2)

In diesem Artikel erfahren Sie, wie ABS funktioniert, welche Typen es gibt und wie es zur Sicherheit von Fahrzeugflotten beiträgt.

Was ist ein Antiblockiersystem (ABS)?

In der EU ist ABS seit 2004 für bestimmte Fahrzeugklassen vorgeschrieben und seit 2016 für alle neuen Motorräder, Roller und Trikes verpflichtend. (3) Das Antiblockiersystem hilft Fahrern, bei Notbremsungen die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten. Durch ein schnelles „Pulsieren" der Bremsen verhindert ABS das Blockieren der Räder, sodass die Lenkfähigkeit während des Bremsvorgangs erhalten bleibt. Unter normalen Bedingungen kann ABS zudem den Bremsweg verkürzen.

Was bewirkt ein Antiblockiersystem (ABS)?

ABS besteht aus mehreren Sensoren und Steuerungselementen, die gemeinsam verhindern, dass die Räder blockieren:

  • Geschwindigkeitssensoren: An jedem Rad messen diese Sensoren die Drehgeschwindigkeit der Räder.
  • Ventile: In den Bremsleitungen regulieren diese den Bremsdruck durch Öffnen, Schließen oder teilweises Ablassen.
  • Pumpe: Baut den Bremsdruck wieder auf, wenn er durch die Ventile reduziert wurde, und sorgt für eine effektive Bremswirkung.
  • Steuergerät: Verarbeitet die Sensordaten und steuert die Bremskraft, um ein Blockieren der Räder zu verhindern.

Durch das schnelle Pulsieren der Bremsen bleibt das Fahrzeug lenkbar und die Kontrolle während einer Notbremsung erhalten.

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ABS-Varianten: Welche Systeme gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Nicht alle ABS-Systeme sind gleich. Während ein ABS mit vier Sensoren bei den meisten Pkws Standard ist, gibt es spezielle Systeme für andere Fahrzeugtypen:

  • Vier-Kanal-ABS: Wird in den meisten Autos, Minivans und leichten Nutzfahrzeugen eingesetzt und verhindert das Blockieren aller vier Räder.
  • Ein-Kanal-ABS: Dieses System ist in einigen Pick-ups, Vans und SUVs verbreitet. Es wurde entwickelt, um das Blockieren der Hinterräder zu verhindern und so das Risiko des Schleuderns oder Ausbrechens des Fahrzeugs zu reduzieren.

Wie ABS zur Sicherheit von Fahrzeugflotten beiträgt

Für Fuhrparkmanager ist ABS ein entscheidendes Sicherheitsmerkmal, das nicht nur Unfälle verhindert, sondern auch Wartungskosten reduziert, indem es die Risiken von Notbremsungen minimiert. ABS trägt in mehreren Bereichen zur Flottensicherheit bei:

    • Unfallvermeidung: ABS verringert die Gefahr des Schleuderns und hilft dem Fahrer, bei einer Notbremsung die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten. Dadurch können gefährliche Situationen besser gemeistert und Hindernissen kann gezielt ausgewichen werden. Zudem kann ABS unter den richtigen Bedingungen die Bremswege verkürzen.
  • Höhere Zuverlässigkeit der Flotte: Da ABS das Blockieren der Räder verhindert, werden Reifen und Bremsen weniger stark beansprucht. Das schont das gesamte Bremssystem und verlängert die Lebensdauer wichtiger Fahrzeugkomponenten. Weniger Verschleiß bedeutet weniger Wartungskosten und weniger ungeplante Reparaturen. Entscheidend ist jedoch eine regelmäßige Wartung: ABS-Warnleuchten müssen jederzeit einwandfrei funktionieren, da sie auf potenzielle Systemausfälle hinweisen.
  • Flottenmanagement-Software für eine effizientere Wartung: Eine Flottenmanagement-Software mit Fahrzeugwartungsfunktionen kann hier besonders nützlich sein. Laut dem Bericht von KMZ MOTOR über die Flottentechnologie-Trends in Europa 2025 konnten Flotten, die solche Technologien nutzen, ihre Wartungskosten um 16 % und die unfallbedingten Ausgaben um 19 % senken.
  • Einhaltung von Vorschriften und Inspektionen: Bremsen gehören zu den wichtigsten Sicherheitssystemen eines Fahrzeugs – und gleichzeitig zu den häufigsten Mängeln, die bei Inspektionen zu Bußgeldern oder Stilllegungen führen. Laut der Europäischen Kommission wurden bei der jüngsten technischen Straßenkontrolle zur Verkehrssicherheit von Nutzfahrzeugen innerhalb der EU 15 % der stillgelegten Fahrzeuge aufgrund von Bremsmängeln beanstandet. (4)

Flottenmanager können solchen Problemen vorbeugen, indem sie tägliche Fahrzeuginspektionsberichte ausfüllen und den Wartungsbedarf frühzeitig erkennen. Regelmäßige Überprüfungen von Reifendruck, Bremsbelägen und Bremsflüssigkeit können helfen, Ausfälle des Antiblockiersystems zu vermeiden.

Ein Antiblockiersystem ist keine Allzwecklösung

Obwohl Antiblockiersysteme die Sicherheit verbessern, sind sie kein Garant für die vollständige Unfallvermeidung. Studien zeigen, dass ABS unter bestimmten Bedingungen – beispielsweise auf Schotter oder Schnee – den Bremsweg verlängern kann (5).

Deshalb bleibt es essenziell, Fahrer in sicherem Fahrverhalten zu schulen. Dazu gehört ein ausreichender Sicherheitsabstand von mindestens drei Sekunden, die Einhaltung von Tempolimits sowie eine vorsichtige Fahrweise bei schwierigen Straßenverhältnissen. Moderne Flottenmanagement-Technologien helfen dabei, das Fahrverhalten zu analysieren und gezielt zu optimieren.

Antiblockiersystem: Sicherheit und Effizienz steigern

ABS trägt wesentlich dazu bei, die Schleudergefahr zu reduzieren, Radblockaden zu vermeiden und Fahrerinnen und Fahrern mehr Kontrolle in Notfällen zu geben. Dadurch wird nicht nur die Sicherheit verbessert, sondern auch Wartungskosten verringert und die Effizienz der Flotte gesteigert.

Um die Flottensicherheit weiter zu optimieren, kann der Einsatz von einer Flottenmanagement-Software helfen – etwa zur Planung von ABS-Wartungen, zur Analyse des Fahrverhaltens und zur Koordination von präventiven Wartungsmaßnahmen.

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Quellen:


Alexander Blanck

Mit einer umfangreichen Erfolgsbilanz im Bildungsbereich und Coaching konzentriet sich Alexander in seiner Rolle als stellvertretender Direktor bei KMZ MOTOR auf die strategische Entwicklung und Umsetzung unserer Bildungsdienstleistungen. Sein Schwerpunkt liegt bei der Leitung unseres globalen Teams für Bildungsdienstleistungen, unserer Content-Produzenten, der Entwicklung digitaler Inhalte und an der Einführung globaler Betriebsprozesse die unsere Schulungsangebote verbessern.


Tags: Sicherheit

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